Die Schulter ist ein komplexes Gelenk, das aus drei Knochen besteht: dem Oberarmknochen, dem Schulterblatt und dem Schlüsselbein. Der Schultergürtel ist das Verbindungselement zwischen dem Arm und dem Rumpf und besteht aus verschiedenen Muskeln, Bändern und Sehnen. Das Schultergelenk hat einen großen Bewegungsumfang, der hauptsächlich durch Muskeln angesteuert wird, was es sehr flexibel macht, aber auch anfällig für Verletzungen, Erkrankungen und einige funktionelle Beschwerden. Das Schulter-Arm-Syndrom, welches wir beschreiben möchten, ist eine Problematik, die durch Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Funktionsstörungen in der Schulter und im Arm gekennzeichnet ist und sich sehr vielseitig zeigen kann.
Das Schulter-Arm-Syndrom ist ein Überbegriff für verschiedene Beschwerden (Symptome), die zu Schmerzen und Funktionsstörungen im Bereich der Schulter und des Arms führen können.
Das Schulter-Arm-Syndrom ist eine komplexe Erkrankung, die aufgrund ihrer vielen möglichen Symptome und Ursachen auch als Nacken-Arm-Schulter-Syndrom bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um einen Oberbegriff für verschiedene Beschwerden im Bereich der Schulter, des Arms und des Nackens. Typische Symptome können neben Schmerzen auch Bewegungseinschränkungen des Kopfes und der Halswirbelsäule sowie Missempfindungen wie Taubheitsgefühle oder Kribbeln bis in den Arm sein. Oft reihen sich einige weitere Symptome wie Nackenschmerzen, Schulter-/Armschmerzen, Bewegungseinschränkung des Armes, ziehender Schmerz im Arm, Entzündung des Schultergelenkes mit Ruheschmerz, Impingement-Syndrom (Schultergelenksenge) der Schulter, stechende Schmerzen in der Schulter und/oder sogar eine Schultersteife ein.
Das Schulter-Arm-Syndrom kann viele verschiedene Symptome haben, die von Person zu Person variieren können. Natürlich gibt es einige Erkrankungen, wie zum Beispiel Rheuma oder Knochenerkrankungen, die das Schulter-Arm-Syndrom mit verschiedenen Symptomen hervorrufen können. Dennoch sind es in der heutigen Zeit häufig funktionelle Störungen und Fehlbelastungen durch unsere Lebens- und Alltagsgewohnheiten, die zu unangenehmen Beschwerden im Schulter-Arm-Bereich führen können. Einige häufige Symptome sind zum Beispiel:
Schulter-/Armschmerzen können auf verschiedene Erkrankungen hinweisen, wie z.B. Kalkschulter, Bursitis oder Sehnenentzündungen oder z.B. einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule.
Kopfschmerzen können durch Verspannungen im Nacken und Schulterbereich als Folge der Schmerzen durch das Schulter-/Arm-Syndrom entstehen.
Nackenschmerzen aufgrund einer Schonhaltung können ein Symptom für ein Schulter-Arm-Syndrom sein, da die Muskeln im Nacken und Schulterbereich eng miteinander verbunden sind.
Eine Bewegungseinschränkung des Armes kann durch Verletzungen oder Erkrankungen, wie z.B. einen Verschleiß der Rotatorenmanschette verursacht werden.
Ein ziehender Schmerz im Arm kann durch Überlastung, Fehlbelastung oder Entzündungen der Muskeln und Nerven und/oder durch Verklebungen der Faszien verursacht werden.
Eine Entzündung des Schultergelenkes kann durch Verletzungen, Verschleiß des Gelenkes (Omarthrose) verursacht werden.
Ein Impingement-Syndrom der Schulter tritt auf, wenn Gewebe (Sehnen/Muskeln) zwischen den Knochen im Schultergelenk eingeklemmt wird, was zu einer Enge im Schultergelenk führt. Oft gehen stechende Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Schulter-Arm-Bereich einher.
Schultersteife kann durch Entzündungen oder Verletzungen im Schultergelenk verursacht werden und führt dann oft zu einer Einschränkung der Beweglichkeit des Arms.
Das Schulter-Arm-Syndrom kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Dazu gehören häufig :
Die Muskeln im Nacken und Brustbereich können durch eine falsche Haltung oder durch Überlastung im Alltag oder Sport überspannt werden. Dies kann zu Verspannungen und Schmerzen im Schulter-Arm-Bereich führen, da man hierdurch in der Beweglichkeit eingeschränkt wird.
Faszien sind Bindegewebsstrukturen, die die Muskeln umgeben und unterstützen. Durch langes Sitzen oder eine einseitige Belastung im Beruf (z.B. Schreibtischarbeit) kann es zu Verklebungen und Verhärtungen der Faszien kommen, die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Schulter-Arm-Bereich verursachen können.
Sportarten, die eine einseitige Belastung der Schulter- und Arm-Muskulatur erfordern, wie z.B. Tennis oder Golf, können zu Überlastungsbeschwerden führen.
Eine Kalkschulter ist eine Erkrankung, bei der sich Kalkablagerungen in der Schulter ansammeln und zu Entzündungen und Schmerzen führen, die wiederum in Bewegungseinschränkung resultieren können.
Eine Enge der Schulter, auch Impingement genannt, kann durch eine Fehlbildung der Knochen oder Überbeanspruchung im Schulterbereich entstehen und dann natürlich, die hierdurch führenden Muskeln und Sehnen einengen und so zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen.
Eine einseitige Belastung im Beruf, wie z.B. Büroarbeiten und langes Sitzen am Schreibtisch können zu Verspannungen und Schmerzen im Schulter-Arm-Bereich führen.
Auch ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule kann nach unten ausstrahlen und zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Schulter-Arm-Bereich führen.
Ein Verschleiß (Arthrose) des Schultergelenkes kann durch Alterung, Verletzungen oder Überlastung entstehen und zu Schulterschmerzen und Bewegungseinschränkungen führen.
Es gibt noch weitere Ursachen für ein Schulter-Arm-Syndrom. Durch unsere alltägliche Arbeit bei Flexmate wissen wir, dass häufig funktionelle Aspekte maßgebliche Gründe für Beschwerden im Schulter-Arm-Bereich sind.
Wenn ihr Symptome eines Schulter-Arm-Syndroms habt, solltet ihr einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose festzustellen, damit er euch im besten Fall zu einem Physiotherapeuten weiterleiten kann. In der Regel ist eine Kombination aus medizinischer Behandlung und physiotherapeutischen Maßnahmen unserer Auffassung nach am sinnvollsten.
Wenn du Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen im Schulter-Arm-Bereich verspürst, solltest du einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und mögliche Behandlungsoptionen zu besprechen. Je nach Ursache deiner Symptome kann der Arzt Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente oder Physiotherapie verschreiben.
Eine Physiotherapie kann helfen, die Muskulatur im Schulter-Arm-Bereich zu stärken und Verspannungen zu lösen. Der Physiotherapeut kann dir auch spezielle Eigenübungen zeigen und Massagetechniken (z.B. Bindegewebsmassage) empfehlen, die auf deine individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind.
Neben der Physiotherapie kannst du auch selbst Übungen durchführen, um die Muskulatur und Faszien im Schulter-Arm-Bereich zu stärken und Verspannungen zu lösen. Hierzu kannst du spezielle Übungen wie Schulterkreisen oder Theraband-Übungen durchführen. Dein Physiotherapeut kann dir hierbei helfen, die richtigen Übungen auszuwählen und durchzuführen.
Faszien sind Bindegewebsstrukturen, die die Muskeln umgeben und bei Verspannungen im Schulter-Arm-Bereich oft betroffen sind. Ein gezieltes Faszientraining, wie zum Beispiel mit der Faszienmatte oder dem Quick Trigger von Flexmate und ein passendes Dehnungsprogramm kann dazu beitragen, die Flexibilität der Muskulatur zu verbessern und Verspannungen zu lösen, sodass du wieder beweglicher wirst und aus deiner Schonhaltung im Schulter-Arm-Bereich rauskommst.
Eine schlechte Haltung kann dazu führen, dass die Schultermuskulatur überlastet, du in eine Fehlhaltung des Schulterbreichs rutschst und es zu Schmerzen und Verspannungen kommt. Eine Haltungsschule kann dir dabei helfen, eine korrekte Körperhaltung einzunehmen und die Schultermuskulatur zu entlasten.
In einigen Fällen kann eine operative Behandlung erforderlich sein, insbesondere bei schweren Verletzungen oder fortgeschrittenem Verschleiß des Schultergelenks. Hierbei können unterschiedliche Verfahren wie eine Schulterarthroskopie, Schulterprothese oder Schulteroperationen zur Freilegung von Nerven oder Sehnen zum Einsatz kommen. “Aber hier ist es wichtig nach der Operation eine intensive Schulterbehandlung mit Eigenübungen wahrzunehmen, um nicht in kurzer Zeit wieder Beschwerden zu entwickeln”, sagt Bastian Naderi, Physiotherapeut und Mitbegründer von Flexmate.
Um das Schulter-Arm-Syndrom zu vermeiden, kannst du einige Vorbeugemaßnahmen ergreifen:
Regelmäßige körperliche Aktivität kann dazu beitragen, die Muskulatur des Schulter-Arm-Bereichs zu stärken und Beweglichkeit zu erhalten.
Das Schulter-Arm-Syndrom tritt oft bei Menschen auf, die eine einseitige Belastung ausüben, z. B. bei der Arbeit am Computer oder durch Sportarten wie Tennis oder Golf. Um dies zu vermeiden, solltest du darauf achten, beide Arme und Schultern gleichermaßen zu verwenden und Kraftübungen einzubeziehen, die die gesamte Schultermuskulatur beanspruchen.
Faszientraining kann dazu beitragen, die Faszien geschmeidig und elastisch zu halten und so Schmerzen im Schulter- und Armbereich vorzubeugen. Es gibt verschiedene Übungen, die sich dafür eignen, wie z.B. das Training mit unserer Faszienmatte oder unserem Quick Trigger. Das gezielte Dehnen der Faszien ist auch ein wichtiger Bestandteil des Faszientrainings. In der Physiotherapie wird Faszientraining häufig eingesetzt, um Beschwerden im Schulter- und Armbereich zu behandeln und vorzubeugen.
Eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung kann dazu beitragen, Schmerzen und Verspannungen im Schulter-Arm-Bereich zu vermeiden. Achte darauf, dass dein Arbeitsplatz so eingerichtet ist, dass deine Schultern entspannt sind und du nicht gezwungen bist, in einer unangenehmen Haltung zu arbeiten. Eine höhenverstellbare Arbeitsfläche und eine ergonomische Maus und Tastatur können ebenfalls dazu beitragen, die Belastung der Schultern zu reduzieren.
Um die Muskulatur im Schulter-Arm-Bereich zu stärken und Verspannungen zu vermeiden, ist regelmäßiges funktionelles Schulter- und Rückentraining empfehlenswert. Hierbei sollten sowohl Dehn- als auch Kräftigungsübungen integriert werden. Ein Physiotherapeut kann dir hierbei helfen, die richtigen Übungen auszuwählen.
Regelmäßige Pausen und Entspannungsübungen (progressive Muskelentspannung) können dazu beitragen, Verspannungen im Schulter-Arm-Bereich zu lösen und Schmerzen vorzubeugen. Ein kurzes Stretching oder ein Spaziergang während der Arbeitszeit kann dazu beitragen, die Schultermuskulatur zu entspannen und die Durchblutung zu fördern und baut zudem noch wunderbar Stress ab.
Das Schulter-Arm-Syndrom ist eine häufige Erkrankung, die leider durch zahlreiche Ursachen ausgelöst werden kann. Die Symptome reichen von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Schulter-Arm-Bereich bis hin zu Kopfschmerzen und Nackenschmerzen. Das Gute hierbei ist, dass man oftmals auch eigeninitiativ die Beschwerden verbessern kann oder sogar ganz in den Griff bekommt. Eine Kombination aus medizinischer Behandlung und physiotherapeutischen Maßnahmen kann dazu beitragen, die Symptome zu lindern und die Beweglichkeit des Schultergelenks zu verbessern. Vorbeugemaßnahmen wie regelmäßige Bewegung, funktionelles Faszientraining, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und Pausen sowie Entspannung können dazu beitragen, Schmerzen und Verletzungen im Schulter-Arm-Bereich gar nicht aufkommen zu lassen.